Zufallsexperimente
Ergebnisse
Ein Zufallsexperiment ist festgelegt durch die Ergebnisse, die dabei auftreten können.
$S=\{e_1,e_2,...,e_n\}$.
Ein zweistufiges Zufallsexperiment besteht aus zwei nacheinander durchgeführten Zufallsexperimenten.
An erster Stelle eines Paares steht dann ein Ergebnis des ersten Zufallsexperiments und an zweiter Stelle ein
Ergebnis des zweiten.
Entsprechend hat ein $n$-stufiges Zufallsexperiment als Ergebnisse $n$-Tupel aus
Ergebnissen von $n$ Einzelexperimenten.
Als anschauliche Darstellung der Ergebnismenge eines mehrstufigen Zufallsexperiments kann ein Baumdiagramm verwendet werden.
Ereignisse
Man sagt bei der Durchführung eines Zufallsexperiments, dass $E$ eingetreten ist,
wenn das dabei eingetretene Ergebnis in $E$ enthalten ist.
Aus einem oder mehreren Ereignissen können wie folgt weitere Ereignisse definiert werden:
- Das Gegenereignis eines Ereignisses $E$ besteht aus allen Ergebnissen von $S$, die nicht in $E$ enthalten sind und wird mit $\overline{E}$ bezeichnet. Es tritt genau dann ein, wenn $E$ nicht eintritt.
- Sind $A$ und $B$ zwei Ereignisse, dann besteht das Ereignis "$A$ oder $B$ " aus allen Ergebnissen, die in $A$ oder $B$ enthalten sind und wird mit $A\cup B$ bezeichnet. Es tritt genau dann ein, wenn $A$ oder $B$ eintritt.
- Sind $A$ und $B$ zwei Ereignisse, dann besteht das Ereignis "$A$ und $B$ " aus allen Ergebnissen, die sowohl in $A$ als auch in $B$ enthalten sind und wird mit $A\cap B$ bezeichnet. Es tritt genau dann ein, wenn $A$ und $B$ eintritt.
Beispiele
- Das einmalige Würfeln ist ein Zufallsexperiment mit der Ergebnismenge $S=\{1,2,3,4,5,6\}$.
Wir definieren folgende Ereignisse:
$A$: "die geworfene Zahl ist größer als 4"
$B$: "die geworfene Zahl ist gerade"
Wir bestimmen die Mengendarstellungen von $A$, $B$, $\overline{A}$, $A\cup B$ und $A\cap B$:
$A=\{5,6\}$
$B=\{2,4,6\}$
$\overline{A}=\{1,2,3,4\}$
$A\cup B=\{2,4,5,6\}$
$A\cap B=\{6\}$ - Eine Münze wird dreimal geworfen, es wird also dreimal das Zufallsexperiment mit den
Ergebnissen Kopf ($k$) oder Zahl ($z$) durchgeführt. Die Ergebnismenge des dreistufigen
Zufallsexperiments enthält somit alle möglichen 3-Tupel:
$S=\{(k;k;k)$, $(k;k;z)$, $(k;z;k)$, $(k;z;z)$, $(z;k;k)$, $(z;k;z)$, $(z;z;k)$, $(z;z;z)\}$ - Aus einem Behälter mit einer schwarzen und drei weißen Kugeln werden nacheinander zufällig
zwei Kugeln entnommen und wieder zurückgelegt. Für das Ziehen mit Zurücklegen ergibt sich
die Ergebnismenge
$S=\{(w;w),(w;s),(s;w),(s;s)\}$ - Aus dem selben Behälter werden nun nacheinander zufällig zwei Kugeln entnommen und nicht zurückgelegt,
für die Ergebnismenge gilt dann
$S=\{(w;w),(w;s),(s;w)\}$ - Das gleichzeitige Ziehen bzw. Ziehen mit einem Griff entspricht aufeinanderfolgenden Ziehungen
ohne Zurücklegen, da ja dieselbe Kugel dabei nicht zweimal gezogen werden kann.
Entnimmt man obigem Behälter also gleichzeitig zwei Kugeln, so gilt für die Ergebnismenge
$S=\{(w;w),(w;s),(s;w)\}$.